Der Untergang der Vasa
Die Vasa, das größte Kriegsschiff ihrer Zeit, wurde 1625 von König Gustav Adolph von Schweden in Auftrag gegeben. Sie mußte in Rekordzeit fertiggestellt werden, um Schwedens militärische Vorrangstellung zu festigen. Der König selbst stand hinter dem Projekt. (Heute wäre es ein Minister oder ein Vorstand.)
Am Sonntag, den 10. August 1628 lief die Vasa vom Stapel. Nach wenigen hundert Metern bekam sie Schlagseite und sank innerhalb weniger Minuten. Von den 150 Mann Besatzung starben mindestens 30.
Was war der Grund?
Der König hatte eine bisher nicht übliche Bewaffnung verlangt. Zwei Reihen von Kanonen statt nur einer sollten auf den Decks stehen. Dadurch verschob sich gegenüber herkömmlichen Konstruktionen der Schwerpunkt des Schiffes nach oben. Der Rumpf war jedoch nicht breit genug angelegt, um entsprechend mehr Ballast aufzunehmen. Die gesamte aufwendige Konstruktionsarbeit – von den Todesopfern ganz abgesehen – wurde durch einen Designfehler zunichte gemacht.
Die Vasa heute
1956 wurde der Meeresgrund nach der Vasa abgesucht. Die folgende mehrjährige Bergungsaktion war mindestens so aufwendig wie der ursprüngliche Bau des Schiffes. Heute ist es im Vasamuseet in Stockholm zu sehen, perfekt restauriert und mit einer Vielzahl von Informationen über seine Geschichte und das Leben an Bord angereichert. Ein Besuch in diesem einzigartigen Museum erinnert daran, daß ohne sorgfältiges Design alle anderen Anstrengungen nutzlos bleiben.
Modell der Vasa, bereits in Schieflage, kurz vor ihrem Untergang
Die Vasa in ihrer heutigen Gestalt als Museumsstück.